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Power Journal: Ziele setzen und erreichen

Erfolg ist eine Gewohnheit – das ist das Motto, dem sich das Power Journal verschrieben hat. Natalia Dziadus hat es nach ihrer eigenen Burnout-Erfahrung entwickelt und ich habe es getestet.

Für wen?

Das Journal ist für alle, die sich über ihre (Lebens-)Ziele klar werden wollen und eine Struktur suchen, die sie in diesem Prozess unterstützt. Es ist für Menschen, die ihre Selbstwirksamkeit stärken wollen und für alle, die mithilfe von täglicher Reflexion ihren Blick für eigene Erfolge und positive Erlebnisse schärfen möchten.

Schwerpunkt: Zielerreichung, Selbstwirksamkeit/Motivation

Wie ist das Journal aufgebaut?

Das Power Journal teilt sich in zwei Teile: Zu Beginn stehen einige Seiten, die dich anleiten, dir über deine eigenen Wünsche und Träume bewusst zu werden, sie zu priorisieren und in konkrete Ziele herunterzubrechen. Den Hauptteil bilden die täglichen Journal-Seiten. Ein Journal bietet Platz für 3 Monate. 

Pro Tag steht eine Doppelseite zur Verfügung. Davon ist die rechte Seite für eigenes freies Schreiben reserviert, auf der linken Seite werden morgens und abends jeden Tag die gleiche Leitfragen beantwortet. Außerdem hast du Platz für ein Power Mantra, d.h. einen Satz, der dich mit deinem persönlichen Warum verbindet, das du zu Beginn herausgefunden hast und das dir auch an schlechten Tagen neue Energie gibt.

Stärken

  • Design: Das Journal hat ein minimalistisches Design. Innen und außen. Damit macht es vor, was du im  besten Fall durch seine Anwendung selbst in dir findest: innere Klarheit und Ruhe.
  • Ziel-Coaching: Die Anleitungen zur Zielfindung sind kurz und knapp und führen ohne Schnickschnack zum (persönlichen) Ziel. Dass die Anleitung bzw. der Theorieteil des Journals im Netz steht, hat mir allerdings nicht gefallen. Siehe Schwächen.
  • Freie Seiten: Ein großes Plus des Planers ist die Kombination aus täglichem strukturiertem und freiem Schreiben. In keinem anderen Planer habe ich bisher diese Kombination gefunden.
  • Kostenlose Videolektionen: Für einige Aspekte der Zielplanung stehen online Videolektionen bereit.

Schwächen

  • Fehler: Als Berufsschreiber fällt es mir leider auf, wenn die Fehlerdichte relativ hoch ist, obwohl ich selbst in Blogbeiträgen gerne mal Fehler verstreue. Bei Büchern nehme ich es dagegen mit dem Lektorat doch sehr genau. Andere mag das weniger stören.
  • Online-Verknüpfung: Wenn ich in Schreibstimmung kommen will, muss ich offline sein. Daher war es für mich unpraktisch, dass die ausführlichen Infos zum Ziel-Teil im Netz zu lesen waren. Allerdings muss man die Infos nicht zwingend haben, um den Zielerreichungsteil im Journal ausfüllen zu können.
  • Rückblicke: Wer größere Ziele erreichen will, profitiert von regelmäßigen Rückblicken. Solche wöchentlichen oder monatlichen Check-ins helfen, um festzustellen, ob man auf dem richtigen Weg ist, und gegebenenfalls Kurskorrekturen vorzunehmen. Im Power Journal fehlen (mir) solche Zwischenstationen. Allerdings kann man selbst am Ende des Monats auf den vorderen Seiten nachschauen, wie weit man von seinem festgelegten Monatsziel entfernt ist – und vielleicht hat man ja Platz gelassen, um ein paar Notizen zu ergänzen…
  • Werbefaktor: Das Online-Material zum Journal ist in weiten Teilen eine Werbeveranstaltung für höherpreisige Produkte. Die Produkte mögen hilfreich sein oder nicht, das mag ich nicht beurteilen. Ich liebe das Journaling allerdings gerade deswegen, weil es eben nicht zwingend mit weiteren Coaching-Produkten kombiniert werden muss und permanente Hinweise auf kostenpflichtige weiterführende Produkte wecken in mir das Gefühl, als sei das Journal allein nicht ausreichend. Schlimmer, als sei das Journal eigentlich nur ein Lockangebot, damit ich ein höherpreisiges Produkt kaufe. Absicht und Eindruck können Welten auseinanderliegen. Wer empfindlich auf Werbung reagiert, sollte den Online-Teil allerdings am besten meiden.

Wer hat’s erfunden?

Natalia Dziadus hat als Architektin gearbeitet, bis ihr Kopf und Körper Anfang 2017 streikten. In der Zeit ihres Burnouts hat sie selbst erfahren, was regelmäßiges Journaling bewirken kann: “Neben meinem Mann Alex war Journaling das, was mir am meisten geholfen hat Klarheit, Selbstbewusstsein und Energie für meinen neuen Lebensweg aufzubauen.” Mittlerweile gehört das Journaling für beide zur Tagesroutine.

Natalia hat viele verschiedene Journal-Planer ausprobiert und aus ihrem persönlichen “Best of” zusammen mit ihrem Mann das Power Journal entwickelt: “Irgendetwas hat uns immer gefehlt oder gestört. Manchmal war es ganz einfach die Formulierung der Aussagen, die mehr negative Gedanken als eine positive Einstellung ausgelöst hat. Manchmal waren es die Ablenkungen in Form von zu vielen Zitaten, Erinnerungen oder Kontrollaufgaben. Und ein anderes Mal wurde auf Dauer nur unnötiger Druck oder Überforderung aufgebaut. So haben wir uns beide gierig Wissen über Ziele, positives Denken, Persönlichkeitsentwicklung und Growth Mindset angeeignet. Und aus diesem Wissen und unseren Praxis-Erfahrungen ist das Power Journal schlussendlich entstanden.”

Persönliches Fazit

Das Power Journal hinterlässt bei mir einen gemischten Eindruck. Mich überzeugen die täglichen Journal-Seiten. Allerdings ist der Unterschied hier zum 6-Minuten-Journal nur minimal. Was das Power Journal abhebt, ist die freie Seite pro Tag. Sie ist ein klarer Pluspunkt. Auch das Design ist stimmig und motiviert zum Eintragen.

Als Ziel-Planer fehlt mir eine Offline-Anleitung zur Zielfindung und -planung und wöchentliche und/oder monatliche Seiten für Reviews. Als Achtsamkeits- und Glücksjournal ist das Power Journal in Ordnung. Ob es anders genug ist, um dem Klassiker 6-Minuten-Tagebuch* fremdzugehen? Teste selbst.

Harte Fakten

Format: DIN A5, 160 Seiten
Ansicht: Tag
Datiert: nein
Reflexionen: nein
Sachteil: ja, online
Preis: 29,90 Euro

One comment

  1. Günter Buhtz says:

    Hallo Paul,

    deine Einschätzung teile ich nach kurzer Recherche in dem Buch. Es ist eindeutig darauf ausgerichtet, andere Produkte mit einem “ansprechenden Preis” mit zu verkaufen.

    Eine Online-Verknüpfung empfinde ich auch als sehr störend ist für mich ebenfalls kontraproduktiv. Nach wie vor nutze ich das alte gute klassische Tagebuch, handschriftlich. Wie i es jeder zum erreichen der gestellten Ziele Ziele einrichte t, muss jeder für sich entscheiden, wie er am besten damit klar kommt.

    Ein Freund von Werbung bin ich weniger, es sei denn sie ist durchschaubar und seriös, zumal die PC-Sicherheit darunter sehr leiden kann . Durch eventuelle Verlinkungen mit anderen Seiten entstehen große Gefahren. Ich weiß wovon ich spreche, da es mein Fachgebiet ist. Nichts ist schlimmer als massive Schad- und Spionageprogramme vom PC wieder zu entfernen, wenn sie sich hinterhältig eingenistet haben. Ich möchte der Autorin des Buches auch nichts Schlechtes unterstellen, doch wie schnell sind unerwünschte Programme aus den Weiten des W W W auf dem PC, die viel Schaden anrichten können.

    Dazu kommen dann noch Produkte , die einen hohen Preis haben. Ich nehme vom Kauf diese Buches vorerst Abstand..

    Viele Grüße aus den schönen, herbstlichen Oberen Allertal von

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