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Bibliotherapie - Lesen wirkt

Das Schreiben der anderen: Was Lesen bewirken kann

Wie viel Zeit nimmst du dir in der Woche zum Lesen? Ich meine zum Lesen von Romanen und Kurzgeschichten? Neulich habe ich ein Buch gelesen, das mich überzeugt hat, in Zukunft mehr Zeit dafür zu reservieren. 

Wie wir mit geschriebenen Worten unser Leben verbessern können, fasziniert mich. Und da zum Schreiben ganz untrennbar auch das Lesen gehört, und sei es nur, weil wir unsere eigenen Texte lesen, war ich neugierig, als mir das Buch “Lesen macht gesund”* in die Hände fiel, in dem es um die Wirkung der Bibliotherapie geht und im Allgemeinen um die heilsame und förderliche Wirkung von Literatur.

Was ist Bibliotherapie?

Wie das immer so ist, existiert keine einheitliche Definition. Ganz allgemein wird darunter der gezielte therapeutische Einsatz von Literatur zur Unterstützung von Heilung und persönlichem Wachstum verstanden.  

Ja, das Lesen von Büchern kann helfen, gesund zu werden, zu bleiben und glücklicher zu leben. Jeder, der sich schon einmal in ein  Buch verliebt und beim Lesen die Zeit vergessen hat, hat eine Ahnung, dass an dieser Aussage zumindest etwas Wahres dran ist.

In der Bibliotherapie werden Sachbücher genauso wie fiktionale Bücher eingesetzt. Mich interessiert vor allem die Wirkung von Romanen, Kurzgeschichten und Gedichten, weil ich mich selbst dabei ertappe, dass ich die Zeit dafür gerne hinten runter fallen lasse. Dass das ein Fehler ist, habe ich schon im Artikel “7 Gründe, warum Romane dein Leben besser machen” beschrieben.

Warum kann Lesen helfen?

Wir Menschen sind Geschichtenerzähler. In unserem Gehirn werden beim Erzählen und Hören von Geschichten mehr Regionen aktiviert, weil wir Bilder in unserem Kopf entwickeln. Anders als bei Sachbüchern nehmen wir bei fiktionalen Texten nicht nur reine Information auf, sondern wir verbinden Gefühle mit den gelesenen Inhalten.

Was wir mit Gefühlen verbinden, verankert sich viel stärker in unserem Gehirn. Neue Erkenntnisse und Einsichten können wir also über Geschichten sehr viel besser aufnehmen.

Die richtige Lektüre zur richtigen Zeit kann dazu beitragen, dass eine neue  Einstellung und ein neues Verhalten plötzlich möglich wird, für das wir uns vorher monatelang abgemüht haben, dass wir ein klareres Selbstverständnis und eine bessere Problemlösekompetenz entwickeln. Die Protagonisten der Geschichten können als Identifikationsfiguren oder zur eigenen  Abgrenzung dienen und uns helfen, unser Leben und unsere Herausforderungen aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Geschichten können Sehnsucht schüren und Motivation für Veränderung auslösen.

Auf diese Weise kann Lesen auch und vor allem in Krisen und schwierigen Lebensphasen helfen.

Wie findest du das für dich gerade passende Buch?

Es gibt einige Bücher, die Leseempfehlungen für die verschiedenen Lebensthemen gesammelt haben, die du als Wegweiser verwenden kannst, um Bücher zu finden, die besonders gut für deine aktuellen Themen geeignet sind. Natürlich sind solche Empfehlungen immer subjektiv, aber spannende Inspiration findest in jedem Fall.

  1. Ella Berthoud/Susan Elderkin: Die Romantherapie. 253 Bücher für ein besseres Leben*
  2. Rainer Moritz: Die Überlebensbibliothek: Bücher für alle Lebenslagen*

Ich bin sehr von der Idee des Lesens für persönliches Wachstum angefixt und kann mir vorstellen in leserfreundlicher, niedriger Frequenz einen Buchletter zu versenden mit persönlichen Leseempfehlungen. Wenn du dich für solche Buchtipps für ein glückliches Leben interessierst, trag dich jetzt schon in die Mailliste ein. Dann verpasst du nicht, wenn es losgeht. 🙂

Weiterführende Literatur

  • Wenn du tiefer ins Thema Lesen für mentale Gesundheit eintauchen willst
  • wenn du erfahren möchtest, welche wissenschaftlichen Erkenntnisse es zur Wirkung von Literatur bei den verschiedenen Lebensthemen es gibt,
  • wenn du die Geschichte der Bibliotherapie kennenlernen willst oder
  • wenn du deine eigene Lesebiographie erstellen möchtest,

dann empfehle ich dir unbedingt, das Buch “Lesen macht gesund”* von Silke Heimes zu lesen. Es mag eher für ein wissenschaftliches Publikum geschrieben sein, aber es liest sich absolut leicht und bietet auf gar nicht allzu vielen Seiten fundiert recherchiertes Wissen und viele Informationen zur Kraft der Bibliotherapie.

2 comments

  1. Trude says:

    Danke für den schönen Beitrag zur Bibliotherapie. Ihn zeichnet gegenüber vielen anderen aus, dass eben auch die Bedeutung des Lesens in durchaus positiven Lebensabschnitten betont wird. Bücher helfen uns ja nicht nur, wenn es uns schlecht geht, sondern auch und besonders, wenn wir auf der Suche sind. Egal ob das Richtungssuche, Sinnsuche oder die Suche nach Inspiration ist.
    Heimes’ Buch ist auch wirklich gut. Ich kann darüber hinaus auch noch “Lesen als Medizin” von Andrea Gerk empfehlen und natürlich für alle, die richtig in die Tiefe gehen wollen, die Werke von Ilse Orth. Du betreibst ja hier auf deinem Blog viel Poesie-Therapie. Auch eine wundervolle Weise Worte zu nutzen.

    • Paul says:

      Trude, danke für die ergänzenden Literaturtipps! Ja, Bücher sind ganz wunderbare Lotsen, wenn wir unser sind, wohin uns unser Weg führen soll…

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