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Fabian Ries

Noten machen keinen Autor: Fabian Ries schreibt für Freigeister

In der Schule hatte Fabian Ries in Deutsch nur eine 4. Dass er einmal Autor ist, hätten seine Lehrer wohl nicht gedacht. Heute inspiriert er mit seinen Geschichten tausende von Lesern freier und größer zu denken und endlich wieder zu träumen.

“Ich schreibe über das, worüber ich selbst mehr herausfinden möchte”, sagt Fabian “Und ich will meine Gedanken mit den Menschen teilen.” Dieser Wunsch war schließlich größer als die Angst Texte mit Fehlern ins Internet zu stellen. “Meine Deutschlehrerin würde sich wundern, wie ich das geschafft habe. Aber es gibt ja zum Glück Menschen, die Fehler aus meinen Texten rausnehmen, sodass ich mich auf meine Geschichten konzentrieren kann.”

Seit knapp einem Jahr bloggt Fabian als Fabian Freigeist und schreibt Geschichten über das Leben, wie es sein könnte, wenn wir häufiger auf unser Herz vertrauen und auf unsere Intuition hören würden. Seine Geschichte das Lebensrestaurant wurde ein Viralerfolg begeisterte tausende Leser, die ihm seitdem in seinem Newsletter zum Träumen folgen und auf neue literarische Auszeiten vom Alltag warten.

Wie Geschichten (nicht nur) Hauptschüler motivieren

“Ich schreibe fiktive Geschichten, weil ich darin auch provokante Gedanken besser vermitteln kann. Weil ich oft sehr persönlich schreibe und mich wohler fühle, wenn ich schwierigen Persönlichkeitsanteile als Figuren in einer Geschichte begegne.”

Sein Talent für das Schreiben poetischer Kurzgeschichten hat Fabian in der Schulzeit entdeckt. Ein Schlüsselmoment: Als er für einen Aufsatz, der nur so vor rotem Korrekturstift leuchtete, trotzdem eine eins bekommt. Danach war ihm klar, dass es beim Schreiben nicht nur um korrekte Rechtschreibung und Zeichensetzung geht, sondern die Gedanken zählen, die Emotionen, die durch die Worte transportiert werden.    

Seine Themen findet er im Alltag. In seinem Leben und dem seiner Freunde. Genau das macht den Charme seiner Texte aus. Mal schreibt er gegen die eigenen begrenzenden Überzeugungen an, mal schreibt er mit einem sehr konkreten Publikum vor Augen.

“Ich bin Rock your Life Coach, das heißt ich begleite Hauptschüler bei ihrem Berufseinstieg. Das Lebensrestaurant habe ich für die Schüler geschrieben und mit ihnen gemeinsam immer weiter verbessert. Die Geschichte soll ihnen Mut machen und sie motivieren, ihre Träume Schritt für Schritt ins Leben zu holen.” Dass sie letztlich viel mehr Menschen motiviert hat, steht auf einem anderen Blatt…

Welche Rolle Feedback beim Schreiben spielt 

Feedback ist für Fabian immer essentieller Teil seiner Schreibarbeit. “Was ich schreibe, muss nicht perfekt sein. Ich wachse mit jedem Feedback und das fließt natürlich in meine weitere Arbeit ein.” Daher hat er mit dem Beginn der Arbeit an seinem ersten Buch, einem Ratgeber in Kurzgeschichtenform, auch seinen Newsletter gestartet. Statt als Einsiedler ins Leere zu schreiben, teilt er schon vorab kurze Auszüge aus dem Buch und lose Texte.

Er versucht, in einen Austausch mit den Lesern zu kommen über die Themen, die ihn in seinen Texten und darüber hinaus beschäftigen. Schreiben ist, wenn man ihm zuhört, keine einsame, sondern immer wieder auch eine höchst kommunikative Angelegenheit. “Ein guter Text ist immer eine Kooperation von mehreren Geistern.”

Warum auch Nicht-Autoren ihre Texte veröffentlichen sollten

Fabian ermutigt jeden, seine Texte zu veröffentlichen, als Post in einem sozialen Netzwerk oder als Blogartikel, auch wenn er keine Ambitionen hat, ein ganzes Buch zu schreiben. Denn der Akt der Veröffentlichen fordert den Schreibenden heraus, sagt er.

“Wenn ich richtig Angst vor der Veröffentlichung eines Textes habe, weiß ich, er ist wirklich persönlich und authentisch geworden. Dann habe ich etwas Gutes geschaffen. Dann hat sich der Text schon gelohnt, egal wie viele Leser er letztlich bekommt. Es geht darum, sich zu überwinden, um etwas von sich in die Welt zu geben und sie ein kleines Stück besser zu machen.”

Schreiben, um die eigenen Gedanken zu verbessern

Damit ist es Fabian ernst. Er ist von Berlin zurück nach Süddeutschland gezogen. Aufs Land. Dorthin, wo er mehr Stille hat, um seine Gedanken zu ordnen und zu Papier zu bringen. Statt als Wirtschaftspsychologe in einem großen Konzern eine Karriere zu starten, hat er sich für ein minimalistisches Leben und das Schreiben entschieden.

Schreiben. Das ist für ihn seit seiner Teenagerzeit eine Konstante und immer schon eng verbunden gewesen mit der Suche nach einem guten Leben. “Ich habe als Teenager Dialoge mit dem Leben geführt. Ich habe ihm schriftlich Fragen gestellt und Antworten bekommen.”

Der Wunsch, die Menschen und das Leben zu verstehen, hat ihn schließlich zum Psychologiestudium und zu einer Coachingausbildung geführt. “Ich habe gelernt, dass meine Gedanken Auswirkungen auf mein Leben haben. Deswegen versuche ich das Schreiben zu nutzen, um meine Gedanken zu verbessern. Und die meiner Leser.”

Was Lieblingsserien mit Schreibgewohnheiten zu tun haben

Das ist seine Leidenschaft. Seine höchste Priorität. Dass jemand keine Zeit zum Schreiben findet, ist für ihn daher nur schwer nachvollziehbar. “Wenn du abends nicht eine Staffel, sondern nur eine Folge deiner Lieblingsserie schaust, dann hast du plötzlich doch noch Zeit zum Schreiben.”

Fabian hat sein Leben radikal aufs Schreiben ausgerichtet. Zeitweise ist er morgens um 5.30 Uhr aufgestanden, um vor seinem Brotjob noch zwei Stunden an Texten zu arbeiten. Den Fernseher hat er schon lange abgeschafft. Zeitungen liest er keine mehr. “Ich habe mein Leben auf meine Leidenschaften abgestimmt und schlechte Gewohnheiten abgeschafft”, sagt er. Das klingt so einfach, wenn man ihm zuhört. Und eine Stimme in mir flüstert, dass es auch genau so einfach ist.

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